17. Juni 2020 Gedenktafel in Görlitz

Gedenken an den 17. Juni 1953

Zum traditionellen Gedenken an den Volksaufstand von 1953 haben sich heute im Landkreis Görlitz an mehreren Orten Menschen zusammengefunden. Gemeinsam erinnern wir an die Ereignisse vor 67 Jahren, als die Menschen auf die Straße gegangen sind. Mutige Frauen und Männer haben für Freiheit und Demokratie gekämpft und damit die Grundlage für die Friedliche Revolution von 1989 gelegt. Einige haben diesen Arbeiteraufstand mit dem Tod, mit Haft oder Repressalien bezahlen müssen.

In Görlitz, wo der Arbeiteraufstand einen besonderen Schwerpunkt hatte, legten neben verschiedenen politischen Vertretern der Görlitzer Oberbürgermeister, Octavian Ursu, und der Vorsitzende des CDU Stadtverbandes Görlitz, Gerd Weise, Kränze nieder.

Im Süden spricht jedes Jahr unser Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Meyer anlässlich des Gedenkens an den Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR. Und auch in Rothenburg wurde dem Volksaufstand und seinen Opfern gedacht.

Der 17. Juni ist ein Tag, der uns verdeutlicht, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und wir alle dafür die Verantwortung tragen.

„Görlitz, Niesky, Leipzig und Dresden als Zentren des Aufstandes

Wirtschaftlich und gesellschaftlich befand sich die DDR Anfang der 1950er in einer Krise. Der „Aufbau des Sozialismus“ sollte durch Zwangskollektivierungen, Unterdrückung privater Unternehmen sowie einer industriellen Ausrichtung auf die Schwerindustrie erreicht werden. Versorgungsschwierigkeiten der Bevölkerung waren unter anderem die Folge. Dem Arbeitsmarkt mangelte es an Fachkräften und durch die Bildung der Kasernierten Volkspolizei wurden diesem zusätzlich wertvollen Kräfte entzogen. Dies alles waren Gründe dafür, dass viele Menschen in die Bundesrepublik flohen. Allein im Jahr 1952 flüchteten über 184.000 Bürger der DDR in den Westen.

Mit dem Tod Josef Stalins wuchsen in der Bevölkerung Hoffnungen auf Reformen. Eine Reihe von Neuregelungen, die das Zentralkomitee der SED im Mai 1953 beschloss, sollte der wirtschaftlichen Fehlentwicklung entgegensteuern. Unter anderem wurde eine Erhöhung der Arbeitsnorm von 10% empfohlen. In weiten Teilen der Bevölkerung stießen die Vorschläge des Zentralkomitees auf Ablehnung.“ (Quelle slpb)

Bei der Landeszentrale für politische Bildung kann die Geschichte um den 17. Juni detailliert nachgelesen werden.